Sonntag, 26. September 2010

Antisexistische Kreuze in der Spree

Am Samstag vor einer Woche fanden in Berlin unter dem Motto „1000 Kreuze in die Spree“ vielfältige Proteste gegen christlichen Fundamentalismus und die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs statt. Der Bundesverband Lebensrecht hatte zu einem „Schweigemarsch“ unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ aufgerufen.

Die Organisator_innen der Gegenaktion schreiben dazu:

Die Organisatoren dieses Zuges (vom Bundesverband Lebensrecht) bezeichnen sich selbst als Lebensschützer. Sie predigen auf Grundlage eines christlich-fundamentalistischen Weltbildes das Verbot und die Bestrafung von Abtreibungen. Das Bündnis gegen Abtreibungsverbot und christlichen Fundamentalismus will dies nicht akzeptieren und macht sich für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und für die Abschaffung des Abtreibungsparagraphen 218 im Strafgesetzbuch stark, dessen Existenz den Schwangerschaftsabbruch nach dem Willen der Frau nach wie vor kriminalisiert.


Demonstiert wurde gegen ein patriarchales und homophobes Gesellschaftsbild, wie der Mädchenblog hier berichtet. Und weiter:

Die selbst ernannten „Lebensschützer“ sind Teil des christlichen Fundamentalismus. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, einer rigiden Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf Schicksals- und Obrigkeitsergebenheit beruht.




Wir gratulieren und freuen uns über den Erfolg der Aktivist_innen gegen Sexismus und Homophobie in Berlin!

Unter dem Motto „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ wurde übrigens anfangs dieses Jahres auch eine Volksinitiative in der Schweiz gestartet. Sie fordert, dass die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs aus dem Leistungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung gestrichen werden. Nachdem Feministinnen in den 1970er Jahren unter dem Motto "das Private ist politisch" den Schwangerschaftsabbruch legalisiert haben wollten, ist dieser Titel blanker hohn...


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