Freitag, 17. September 2010

Neoliberalismus und Feminismus?

Neoliberalismus und der Feminismus der Neuen Frauenbewegung im Zuge der so genannten 68er blühten etwa zur selben Zeit auf. Nancy Fraser, Politologin, Feministin und wohl eine der klügsten ZeitgenossInnen unserer Zeit weist in diesem Zusammenhang auf eine beunruhigende Möglichkeit hin: Der kulturelle Wandel, der durch diese 2. Welle des Feminismus herbeigeführt wurde, hat gleichzeitig die Transformation einer kapitalistischen Gesellschaft legitimiert – eine Entwicklung, die der feministischen Vision einer gerechten Gesellschaft entgegenwirkt.
War es bloßer Zufall, dass Neue Frauenbewegung und Neoliberalismus gleichzeitig, sozusagen als Tandem, in Erscheinung traten und gediehen? In ihrer Bilanz der letzten 40 Jahre zeigt Nancy Fraser, wie der Neoliberalismus Elemente der feministischen Gesellschaftskritik in den Dienst kapitalistischer Verwertung und gesellschaftlicher Modernisierung stellte. Ihr Fazit: Nur eine Rückbesinnung auf die eigenen radikalen Ursprünge kann die Neue Frauenbewegung aus dieser Umarmung befreien und damit zu einer Überwindung des Neoliberalismus beitragen.

Hier begründet sie diese Einschätzung der geschichtlichen Bedeutung der Neuen Frauenbewegung (englisch):


Feminism, Capitalism, and the Cunning of History
Hochgeladen von laviedesidees. - Nachrichtenvideos aus der ganzen Welt.

Und wer lieber liest, findet die durchaus etwas beklemmend aber dennoch kluge Analyse hier (in deutscher Sprache).


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