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Mittwoch, 20. April 2011

Schön, schön, schön...

... ist nicht nur das Wetter, sondern auch dieses Projekt, das am GenderCamp 2010 augstüftelt wurde:

hatr.org: scheiße zu geld

Die Seite sammelt Trollkommentare - nicht selten antifeministischer Provenienz - die durch das Aufschalten auf hatr.org sichtbar gemacht werden sollen.

Die Betreiber_innen der Seite zeigen, wie man aus Scheisse Geld machen kann - und zwar kreativ und lustvoll (Das Geld soll originellen und geistreichen Projekten zugute kommen)!

PS: Unser Favorit auf der Seite ist der "Godwinbonus", den es für Hitler- und Nazivergleiche gibt ;-)

Donnerstag, 24. Februar 2011

Auf ins Gendercamp!

Vom 13.-15. Mai finder in Hüll (bei Hamburg) das diesjährige gendercamp statt. Das Gendercamp ist ein Barcamp rund um Feminismus, Queer, Gender und Netzkultur.

Dazu die Organisator_innen:
Jede_r, der_die Lust hat, etwas beizutragen, kann in der morgendlichen Sessionplanung einen Vorschlag machen und bekommt einen Slot im Programm. Ob Diskussionsrunden, Workshops, Vorträge, Filme, Planung gemeinsamer Projekte... vieles ist möglich. Ideen können ab sofort im Forum auf http://www.gendercamp.de vorgestellt und diskutiert werden.
By the way: Was ist eigentlich dieses Gender von dem hier alle reden - fragt Nadine Lantzsch und liefert gleich selber eine schlaue Antwort:
Auch wenn manche in der Netzszene der Idee anhängen, wir lebten in Post-Gender-Zeiten: Wie in den meisten gesellschaftlichen Feldern ist auch im Internet in Sachen tatsächlicher Gleichstellung von Männern und Frauen noch gar nichts ausgereizt. Androzentrismus und Privilege Denying Dudes (and Girls) tummeln sich überall, von shitstürmenden Trollhorden ganz zu schweigen. Auf dem GenderCamp trifft sich der Teil der (deutschsprachigen) Netzszene, der sich kritisch mit sexistischen Geschlechterverhältnissen auseinandersetzt. Normalität heißt Normalisierung in einer Gesellschaft, die davon ausgeht, dass zwei Geschlechter, durch heterosexuelle Zuneigung verbunden, genug sind und alles andere höchstens dann hervorgeholt wird, wenn es darum geht, die rassifizierten Anderen auf ihren Platz zu verweisen. Feminismus und Queer sind nicht losgelöst von anderen Machtverhältnissen denkbar. Auf dem GenderCamp sind darum all genders welcome, die sich auf einen reflektierten Umgang mit Diskriminierungen aller Art einlassen wollen.
Yes! Drum: Weitere Informationen und Anmeldung findest du hier.


Dienstag, 11. Januar 2011

Die Bloggerin des Jahres...


...steht noch nicht fest, aber du kannst sie wählen! Die Mädchenmannschaft hat wieder eine ausgezeichnete Auswahl getroffen!

Bis am 31.1. kannst du aus ihren Top Ten deine Favoritin wählen - diese Übersicht von DieStandard mag helfen! Wir garantieren: Ist nicht einfach. Und das ist gut so!

PS: Die Gewinnerin des letzten Jahres war übrigens die Selbermacherin Frau Liebe. Unbedingt anschauen!


Freitag, 17. Dezember 2010

„Sex, Lies und Geheimdokumente“?!

Geht’s nun um die Veröffentlichung von geheimen Dokumenten, die „Demokratisierung“ des Internets, den „gläsernen Staat“ oder um Vergewaltigung und den Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen? Alles sehr wirr, irgendwie – und diese Verwirrung können wir hier leider auch nicht lösen. Was wir aber können, ist euch einige Infos zum selber weiter denken geben. Sehr hilfreich ist z.B. Elke Wittich auf Jungle World, welche unter dem Titel „Sex, Lügen und Geheimdokumente“ die Verwirrung aufzudröseln versucht:
Es ist ein Gemisch aus Halbwahrheiten, Spekulationen und Verschwörungstheorien, das derzeit über den bereits im August von der schwedischen Staatsanwaltschaft erlassenen Haftbefehl gegen Assange kursiert. Dass er am Ende wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung von Interpol gesucht wurde und nicht wegen der vielen veröffentlichten Geheimdokumente, wollen vor allem viele Internet-Aktivisten nicht glauben.
Die Fans des Whistleblowers, der nach der Veröffentlichung der Berichte aus den US-Botschaften zu einer Art Weltstar geworden ist, sind unermüdlich damit beschäftigt, Beweise für die Unschuld ihres Idols zu suchen. Und so können selbst obskure schwedische Maskulisten-Blogs oder Verschwörungstheoretiker-Foren massenhaft mit internationalen Besuchern rechnen, ¬solange die Einträge über bösartige Feministinnen oder finstere Mächte, die Schweden regieren, in Englisch gehalten sind. Selbst in winzigsten deutschen Blogs findet man mittlerweile flammende Anklagen gegen das schwedische Rechtssystem, das langjährige Gefängnisstrafen für ungeschützten Geschlechtsverkehr vorsehe sowie detaillierte Erläuterungen der schwedischen Gesetze.

Intelligentes zu Wikilieaks hat in diesem Zusammenhang auch Anne Roth zusammengestellt: Einen Radiobeitrag über die Diskussionen um die „Abschaffung des Rechtsstaates“, einen Beitrag über das „Symposium about Wikileaks and Internet Freedom“ und die – thematisch gänzlich anders gelagerten aber trotzdem im selben Atemzug ganennten und heiss diskutierten – Vergewaltigungsvorwürfe gegen Herr Assange.

Mit diesen befasst sich ebenfalls Antje Schrupp resp. sie schreibt über Julian Assange und die wild gewordenen Feministinnen und die Vergewaltigungsvorwürfe, die ihrer Ansicht nach „(…) weniger mit Feminismus zu tun (haben) als mit dem schwedischen Staatsverständnis und mit der dortigen Vorstellung, dass alles, was eine Gesellschaft kulturell und moralisch für richtig oder falsch hält, von Staats wegen durchgesetzt gehört. Während man in Deutschland „dem Staat“ gegenüber, aus historischen Gründen, im Allgemeinen eher skeptisch eingestellt ist, sehen die meisten Schwedinnen und Schweden den Staat positiv: nicht als Gegenpart zum „Bürger“, sondern als legitimen verlängerten Arm ihrer selbst.“ Das Piratenweib spricht gar von pubertären Fans, die ihren Pseudohelden gefunden hätten - aber was heisst das genau?

DieStandard meint:
Wird ein Prominenter der sexuellen Nötigung beschuldigt, folgt die Hetzkampagne auf dem Fuß - Diesmal gegen ein ganzes Land und sein Sexualstrafrecht. Das Gesetz in Schweden geht zu streng gegen Sexualstraftaten vor. Jedenfalls scheint das ein Resümee zu sein, das vielerorts aus den aktuellen Ereignissen rund um Wikileaks-Gründer Julian Assange gezogen wird. Dieser wurde von zwei Frauen der sexuellen Nötigung beschuldigt, was sich eben in Schweden ereignet haben soll. Es ist beängstigend, mit wie viel Spott und Hohn über die strafrechtliche Verfolgung von Sexualdelikten geurteilt wird. Das Credo lautet: Vorsichtshalber wird diffamiert. Üblicherweise sind es einzelne Frauen, die prophylaktisch lächerlich gemacht werden, im Fall der Vorwürfe gegen Julian Assange machte man sich auch gleich über ein Land und sein Sexualstrafrecht lustig, ohne genaueres zu wissen oder wissen zu wollen.
Eine Gruppe, die zum besagten "Spott und Hohn" (und damit der Verharmlosung sexueller Gewalt) beiträgt ist die IG Antifeminismus, sie schreibt:
Die Klage gegen Julian Assange ist für eine Klägerin, Anna Ardin, nicht die erste Klage wegen sexueller Belästigung. Nach einem Vortrag über Gleichstellung an der Universität Uppsala soll ein Student ihr eine SMS geschickt haben. Ardin sah darin eine «typische männliche Technik», um sie sexuell herabzusetzen – und zeigte ihn an. Obwohl er sich daraufhin entschuldigte, zog sie die Klage nicht zurück. Nicht Wikileaks-Gründer Assange gehört hinter Gitter, sondern solche Männerhasserinen, welche die Justiz beschäftigen.
Je mehr wir recherchierten, desto Grausligeres fanden wir... Schockierend waren aber nicht nur die wirren Maskulistenseiten (die sich nun nicht mehr lediglich mit Kachelmann solidarisieren können, sondern auch mit Herrn Assange - und zwar unabhänig der Tatsache, dass "die Wahrheit" kaum herauszufinden ist) sondern z.B. auch "20 Minuten - sie bezeichnen die Anschuldigungen gegenüber Assange schlicht und einfach als "Zickenkrieg".

Um nicht ganz den Mut zu verlieren empfehlen wir schliesslich wärmstens den Text von Naomi Wolf. Denn sie schreibt klipp und klar über die doppelten Standards, mit welchen Grossbritannien und die USA im "Vergwaltigungsfall Assange" zu hantieren scheinen. Unbedingt lesen!
Anyone who works in supporting women who have been raped knows from this grossly disproportionate response that Britain and Sweden, surely under pressure from the US, are cynically using the serious issue of rape as a fig leaf to cover the shameful issue of mafioso-like global collusion in silencing dissent. That is not the State embracing feminism. That is the State pimping feminism.


Bildquelle (Joe Raedle/Getty Images)


Mittwoch, 18. August 2010

Im Internet sind alle gleich... oder!?

„Der Traum von einem globalen virtuellen Raum, in dem Macht- und Herrschaftsverhältnisse keine Rolle spielen, ist wahrscheinlich unerreichbar.“ schreibt Kathrin Ganz vom Feministischen Institut Hamburg. Um was geht’s?

Der Begriff Netzneutralität bezeichnet die gleichberechtigte Übertragung von Datenpaketen unabhängig davon, woher diese stammen, welchen Inhalt sie haben oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben. Netzneutralität sichert somit den Zugang zu Wissen und Informationen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Aufenthaltsort, Einkommen, sozialer Schicht und ökonomischer Leistungsfähigkeit.
Google und die Telekomfirma Verizon fordern nun in den USA die Möglichkeit, diesen Zugang unterschiedlich zu priorisieren und verschiedenen Nutzer_innen gewisse Privilegien zu ermöglichen – und rüttelt damit am Prinzip der Netzneutralität, wie die NZZ berichtet.

Nun drohen „Zensur, noch mehr Kommerz und eine Einschränkung der Informationsfreiheit“, befürchtet die WoZ und Helga von der Mädchenmannschaft weist auf den Einfluss hin, welche diese Ideen insbesondere auf die feministisch-queere Szene haben könnten. Ausserdem zeigt sie, dass „(sich so) im Spannungsfeld von Netzpolitik und Datenschutz immer deutlicher (zeigt), dass Diskriminierungen weiterhin Alltag sind, durch die Existenz des Internets alleine nicht verschwinden, sondern stattdessen jeden Tag aufs neue benannt und angegangen werden müssen."

Dazu nochmals Kathrin Ganz: "Es gibt unzählige Seiten, Weblogs, Foren, Mailinglisten und Podcasts, die von Menschen aus unterschiedlichen marginalisierten Positionen heraus betrieben werden. Diese Tools dienen zur Vernetzung und politischen Organisation im Kampf gegen Unterdrückung und Ausgrenzung und werden durch Eingriffe in die Netzneutralität gefährdet".

Also - auch wenn die Diskussionen nach den USA im Moment erst langsam in Europa geführt werden, so lohnt es sich, sich über diese Entwicklungen zu informieren.

Montag, 9. August 2010

Ein feministischer Blog für die Schweiz: Sie kam und blieb tut es!

Es ist soweit: Sie kam und blieb geht unter die Bloggerinnen. Seit März 2009 existieren wir als Offgruppe des Frauenraums der Reitschule Bern und fleissige Besucher_innen werden uns kennen als Veranstaltungskollektiv. Da wir aber nicht nur rauschende Feste feiern möchten, wagen wir hier das Mögliche. Wir schreiben über Politisches und Kulturelles, über Feminismus, linke Politik und queere Lebensentwürfe. Wir sind vier Frauen, die Wissen teilen, Gespräche anregen und den – eigenen und fremden – Geist erweitern möchten.

Und weil’s grad so schön passt empfehlen wir diesen Emma-Artikel über Frauen im Netz als Anfangslektüre. Los geht’s!