Donnerstag, 7. Oktober 2010

Die Kantonalbank unter feministischer Kontrolle

Über neue Kuriositäten berichtet die Neue Luzerne Zeitung:

Mit seinen Sprüchen über "linke ausgelumpte Weiber" schockte der damalige Luzerner SVP-Grossstadtrat René Kuhn 2009 die Schweiz. Gestern geriet er erneut in die Schlagzeilen. "Kein Konto für Frauenhasser René Kuhn", titelte der "Blick". Was war geschehen? Die Zürcher Kantonalbank hatte ein Gesuch zur Eröffnung eines Kontos für Kuhns Interessengemeinschaft Antifeminismus abgelehnt - da die Bank für "Chancengleichheit und gegenseitigen Respekt" einstehe.

"Ich bin gar nicht involviert", sagte Kuhn unserer Zeitung auf Anfrage. "Für Konto-Fragen ist bei uns Präsident Urs Bleiker zuständig." Auf ihrer Website reagieren dann aber beide scharf: "Anscheinend ist die Zürcher Kantonalbank voll unter feministischer Kontrolle", heisst es dort.


Und weil's fast ein bisschen schön ist wollen wir euch den folgenden Hinweis aus dem Medienbericht der Reitschule nicht vorenthalten:


Auch das Restaurant Waid, das der Stadt Zürich gehört, wollte die
Antifeministen nicht. Es weigerte sich, das "1. Antifeminismus-Treffen" zu beherbergen. Die Frauenkritiker haben aber doch noch ein Lokal für den Anlass am 30. Oktober gefunden. Das Treffen findet im Giardino Verde in Uitikon ZH statt.


Nun denn. Auf dass das tropische Gewächshaus (!) diesen kuriosen Gestalten die nötige Wärme spendet.


4 Kommentare:

  1. Auch der Dachverband der schweizer Männer- und Väterorganisation maenner.ch distanziert sich von dieser Truppe.
    http://www.maenner.ch/de/fact/20100929-000453

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  3. Der Dachverband männer.ch schreibt aber auch auf ihrer Website (11.10.10): „Der Ansatz des Antifeminismus stellt zwar legitime Fragen, greift aber mit seinen Antworten zu kurz“. Fragt sich, was daran legitim sein soll, eine Frage betreffend einer aktiven Opposition gegen die Frauenbewegung und ihre Forderungen zu stellen? Das ist nämlich die Definition von Antifeminismus: „Gegen den Feminismus, die weibliche Emanzipation bzw. die Gleichberechtigung von Frauen und Männern gerichtete Haltung und politische Praxis“ (Metzler-Lexikon Gender Studies)
    Dass sich Emanzipationsansprüche von Frauen und Männern unterscheiden ist klar – und das beide legitim sind auch. Als Reaktion auf die historischen Frauenbewegungen ist Antifeminismus heute als Reaktion auf deren Errungenschaften zu verstehen und bedeutet nichts weiter, als die Absprache der Emanzipationsansprüche von Frauen. Wir wünschen uns daher vielmehr, dass sich ein Dachverband wie männer.ch sich nicht nur vom „Internationalen Antifeminismus-Treffen“ distanziert, sondern vom Antifeminismus selbst und somit die historisch-politische Bedeutung des Feminismus anerkennt. Auch die heutige.

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  4. Ich finde es dennoch ein bemerkenswertes und wichtigs Signal dieses Männerrechtsvereins. Außerdem hat es eine stärkere Signalwirkung, wenn die Kritik aus den "eigenen Reihen" kommt. Dann wird vielleicht auch dem unbedarften neutralen Neuling der Thematik klar, dass das eine radikale Randgruppe ist, die nicht im Interesse aller Männer spricht.

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