Dienstag, 5. Oktober 2010

Philosophie für Frauen

Unter dem Titel „Ein Geschlecht – oder doch nur zwei?“ führt die Philosophin und Historikerin Tove Soiland ein Leseseminar für Frauen durch. Und das schöne ist: Es richtet sich explizit auch an Frauen, die bisher wenig oder keine Erfahrung im Umgang mit theoretischen Texten haben, aber daran interessiert sind, sich mit philosophischen Fragen auseinanderzusetzen!

An zehn Abenden wird von Novemnber 2010 bis im März 2011 über Luce Irigaray und das Denken der sexuellen Differenz gelesen und diskutiert.

Aus dem Ausschrebungstext:

Die französische Philosophin Luce Irigaray steht mit ihrem Denken der sexuellen Differenz unter Verdacht, einer (hetero-)normativen Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit das Wort zu reden. Während sich ihre Schriften im englischen und romanischen Sprachraum heute zunehmender Beliebtheit erfreuen, stehen bei uns geschlechtertheoretische Ansätze im Vordergrund, die eher auf die Überwindung der Zweigeschlechterordnung zielen.

Vor diesem Hintergrund versuchen wir im Leseseminar zu verstehen, was Irigaray mit ihrer auf den ersten Blick unverständlichen These meint, dass unsere Tradition bisher gerade über keinen Begriff der sexuellen Differenz verfügt. Was bedeutet dabei die ominöse Rede von der sprachlichen Konstruktion von Geschlecht? Und wie verhält sich dies zum Anliegen ihrer philosophischen Kontrahentin Judith Butler, die die Zweigeschlechtlichkeit lieber dekonstruiert sähe? Mit dem Streit zwischen den beiden Bestrebungen, der sexuellen Differenz erst einmal zum Dasein zu verhelfen resp. umgekehrt die Geschlechterdifferenz einer radikalen Kritik zu unterziehen, führt das Seminar in eine zentrale Debatte der gegenwärtigen feministischen Theorie ein.

Weitere Informationen und das Programm findest du hier.



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